Wo aus FSV-Sicht schon immer etwas Slapstick regierte, gabs auch am Sonnabend kuriose Einlagen zu bestaunen. Mit dem besseren Ende für den Malchiner FSV, der seit selten auf fremden Platz so hoch siegte.

Ausgerechnet beim Angstgegner holt der Malchiner FSV seinen höchsten Auswärtssieg der letzten Jahre. 4:0 hieß es für die 1919er am Ende. Ein Ergebnis, das deutlicher war als das Spiel.

„Das Beste ist, dass jetzt wieder gegrillt wird“, freute sich Kapitän Florian Siewert direkt nach Abpfiff. Den Grill-Spaß lobte Trainer Marcus Budniak vor der Saison aus. Für jedes Match ohne Gegentor muss bei den Fußballern der Grill angeworfen werden. Das Wetter spielt da keine Rolle. Die Leckereien werden sich die Rot-Weißen trotz eisiger Temperaturen auch in der kommenden Woche nicht nehmen lassen.

Es wurde am Ende deutlich im Wolgaster Peenestadion. Wo aus FSV-Sicht schon immer etwas Slapstick regierte, gabs auch am Sonnabend kuriose Einlagen zu bestaunen. Nur dieses Mal, anders als bei den vorigen Auftritten auf dem Kunstgrün als die 1919er immer ausnahmslos derbe Klatschen einstecken mussten, war Fortuna den Gästen hold. Der allererste Torschuss der Gäste saß. In der 23. Minute zwirbelte Siewert einen Freistoß in Richtung Wolgaster Tor. Keeper Kay Kluge rutschte auf dem gefrorenen Boden aus und hatte so keine Chance, den haltbaren Versuch zu parieren. Das Match war etwas auf den Kopf gestellt: Denn von Anbeginn hatten die Gäste Mühe. Der schmierige Untergrund und auch die Umstellungen mussten erst angenommen werden. Doch nach 20 Minuten waren die 1919er endlich in Fahrt gekommen.

Nach dem Seitenwechsel war es wieder ein ruhender Ball. Kulartz brachte den Ball scharf vor das Tor des Tabellenzehnten. Kluge konnte nicht reagieren. Wieder saß der erste Schuss der Gäste. Der Platzherr war um eine Antwort bemüht, doch die Gäste verteidigten geschickt und mit einem Blick auf die Bratwurst-Belohnung. Die Entscheidung sollte in der 74. Minute fallen. Kulartz war um den Keeper der Platzhirsche gekurvt. Der Schlussmann holte zu einem Foul aus, stoppte Malchins Angreifer, der den Ball hätte nur noch ins leere Tor schieben müssen. Kluge kam mit Gelb davon und parierte den folgenden Elfmeter. Ob diese Unsportlichkeiten im Sinne der Regelauslegung sind, darf infrage gestellt werden.

Es sollte trotz des verschossenen Elfmeters ein Feiertag werden, an dem sich auch Marcel Thürmann beteiligte. Der Rückkehrer erzielte seinen ersten Saisontreffer. Er wird die passenden Getränke zum Grill-Abend reichen dürfen.  Mit dem 3:0 war nicht genug. Wolgast vergab die dicke Chance noch einmal für Spannung zu sorgen. Auf der anderen Seiten blieb Hannes Kulartz dieses Mal eiskalt und lupfte zum 4:0 in die Maschen. Einen solch klaren Erfolg auf fremden Platz hat es lange nicht gegeben. Wie lange es her sein mag, darf dann beim Barbecue ausgewertet werden.

FSV Malchin: Emberger, Haack, To. Andrys, Meschzan, Peters, Siewert, Schmidt, Ludwig (Poulios), Tim Andrys, Thürmann, Kulartz